Wer hat was gesagt? Die indirekte Rede wird benutzt, um Aussagen wiederzugeben. In diesem Artikel gehen wir darauf ein, wie sich die indirekte Rede in der französischen Grammatik von der direkten Rede unterscheidet, wie sich die Zeitenfolge verändert und welche Unterschiede und Besonderheiten es gibt – zum Beispiel im Vergleich mit der indirekten Rede im Deutschen.
1. Regeln zur Bildung der direkten und indirekten Rede im Französischen
Mit der indirekten Rede werden Aussagen anderer Personen wiedergegeben. Zu den Verben, die eine indirekte Rede einleiten, gehören zum Beispiel: dire, répondre, demander, expliquer und déclarer.
Um einen Satz von der direkten in die indirekte Rede zu übertragen, sind verschiedene Änderungen nötig. Dazu gehören die Änderung der Satzzeichen (in der indirekten Rede entfallen die Anführungszeichen und der Doppelpunkt) sowie die Anpassung von Personenangaben, Zeit- und Ortsangaben.
Hier ein paar Beispiele:
direkte Rede | indirekte Rede |
Thomas m’a dit : « Je te téléphonerai ce soir. » | Thomas m’a dit qu’il me téléphonerait ce soir. |
Claire a expliqué : « J’habite ici depuis deux semaines. » | Claire a expliqué qu’elle habitait là depuis deux semaines. |
Thomas a déclaré : « Je viendrai te voir demain. » | Thomas a déclaré qu’il viendrait me voir demain / le lendemain. |
Wichtig: Ob die Zeitangabe geändert werden muss, kommt darauf an, ob sie auf den Sprechzeitpunkt bezogen ist oder nicht. Sie muss geändert werden, wenn das einleitende Verb (hier: déclarer) in der Vergangenheit steht und kein Bezug zum Sprechzeitpunkt besteht.
Wenn ein Bezug zum Sprechzeitpunkt besteht, wird beispielsweise aus:
il y a une semaine > une semaine plus tôt
avant-hier > l’avant-veille
hier > la veille
aujourd’hui > ce jour-là
ce soir > ce soir-là
demain > le lendemain
après-demain > le surlendemain
Besteht kein Bezug zum Sprechzeitpunkt, werden die Zeitangaben in der indirekten Rede nicht geändert.
2. Die Zeitenfolge in der indirekten Rede im Französischen
Steht das einleitende Verb im Präsens oder im Futur, ist in der indirekten Rede keine Zeitverschiebung nötig.
Beispiel:
direkte Rede | indirekte Rede |
Thomas lui dit : « Je viens te chercher ce soir. » | Thomas lui dit qu’il vient me chercher ce soir. |
Thomas lui dira : « Je viens te chercher ce soir. » | Thomas lui dira qu’il vient me chercher ce soir. |
Steht das einleitende Verb der direkten Rede im passé composé, passé simple, imparfait oder plus-que-parfait, verschieben sich die Zeiten in der indirekten Rede wie folgt:
présent > imparfait
passé composé > plus-que-parfait
passé simple > plus-que-parfait
imparfait > imparfait
plus-que-parfait > plus-que-parfait
Futur I / Futur II > conditionnel présent / conditionnel passé
conditionnel présent / conditionnel passé > conditionnel présent / conditionnel passé
Für den Subjonctif gilt folgende Zeitenfolge:
subjonctif présent > subjonctif imparfait
subjonctif passé > subjonctif plus-que-parfait
3. Besonderheiten bei der Verwendung der direkten und indirekten Rede im Französischen
Im Unterschied zur deutschen Grammatik wird die indirekte Rede im Französischen nicht durch ein Komma abgegrenzt.
Wichtig in Bezug auf die Zeitenfolge ist, dass es keine Zeitverschiebung gibt, wenn die Aussage in der direkten Rede im imparfait, im plus-que-parfait oder im conditionnel steht!
Bei der Umwandlung einer direkten in eine indirekte Frage ändert sich das Fragewort que.
Beispiel:
direkte Frage | indirekte Frage |
« Que fais tu demain ? » | Il me demande ce que je fais demain. |
« Qu'est-ce qui ne va pas ? » | Il me demande ce qui ne va pas. |
Übungen
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